Die Coronakrise hat uns als Blaskapelle, sowie die meisten anderen Vereine auch, mitten aus unserem Tun gerissen.
Zum einen riss die Coronakrise ein Loch in die Vereinskasse, da wir keinerlei Einnahmen aus Auftritten oder selbstorganisierten Veranstaltungen wie unserem Dämmerschoppen oder dem Winterkonzert hatten.
Plötzlich keine Einnahmen, bei weiterhin laufenden Fixkosten und auch das ein oder andere Instrument benötigte zwingend eine Reparatur, denn allein geprobt werden konnte ja.
Zum anderen war es auch eine Herausforderung die Truppe ohne persönlichen Kontakt zusammenzuhalten.Kameradschaft ist das Salz in der Suppe, erst die gelebte Kameradschaft macht uns Musiker zu einer eingeschworenen Gemeinschaft.
Doch wir wäre nicht wir, wenn wir nicht schnell Alternativen geschaffen hätten, um mit den Mitgliedern in Kontakt zu bleiben.
Hier kam uns natürlich auch der Umstand zugegen, dass wir in den letzten Jahren sehr in unsere Jugendarbeit investiert haben und eine entsprechend junge und innovative Truppe haben.
Online waren schnell die ersten Geburtstagsgrüße verfasst und vertont, Spieleabende und auch informationsveranstaltungen als Versammlungsersatz initiiert. Die Teilnahmebereitschaft hat uns mehr als überrascht, sodass wir während des Lockdowns alle 3-4 Monate entsprechende Infoveranstaltungen bzw. online-Versammlungen veranstaltet haben.
Für uns als Vorstand gab es mehr zu tun als üblich und so konnten wir die Mitglieder auf dem Laufenden halten, kleine Aktionen gemeinsam planen und uns immer wieder auch die Rückversicherung unserer Mitglieder einholen.
Besonders schwer ist uns zunächst die Verschiebung und dann schlussendlich die Absage unseres 100-Jährigen Bestehensfestes gefallen, doch unter den gegebenen Umstände war leider keine Planungssicherheit gegeben. Wir blicken nun mit genauso viel Engagement auf unser 105-Jähriges Bestehensfest im Jahr 2025.
Rani Redemann
Sobald es möglich war, haben wir im letzten Jahr den Probenbetrieb im Freien und coronakonform wieder aufgenommen und zu Kirmes ein Sackgassenkonzert gestaltet. Einfach um den Oidtweiler und allen Freunden und Unterstützern, die uns durch ihre Spenden oder auch liebe Worte einfach immer wieder motiviert haben, bald wieder zu musizieren.
Selbst auf der Suche nach einer Probenmöglichkeit im Winter wurden wir unterstützt und konnten in der Halle Fliegen proben.
Ohne solche selbstlosen Aktionen seitens der Bürger wird es schwierig für einen Verein unserer Größe.Um den Verein auch finanziell nicht in eine allzu große Schieflage zu bringen, haben wir uns um Förderpreise beworben, Landesmittel beantragt, da wo sinnvoll und zielführend, und auch an verschiedenen Wettbewerben teilgenommen. Auch hier hat uns die Unterstützung der Bevölkerung überwältigt und zeugt von einer riesigen Solidarität.
Leider kam dann der viel länger dauernde Lockdown und wir tagten fortan wieder remote, nahmen zu Weihnachten Weihnachtslieder auf und verteilten zu Weihnachten kleine Präsente an die Mitglieder. Die Wärme, Herzlichkeit und Freude, die uns entgegenschlugen, aber auch die Sehnsucht endlich wieder proben und feiern zu können, waren überwältigend. Ob jung oder alt, altgedientes Vereinsmitglied oder noch frisch dabei, alle haben sich gefreut und Kameradschaft in dieser sehr dunklen und einsamen Zeit zu schätzen gewusst.
Aber auch diese Zeit ging vorbei und seit Ende Mai dürfen wir nun wieder proben, zunächst außen, dann auch wieder innen. An unserer alten Wirkungsstätte in der Oidtweiler Grundschule sieht man jeden Donnerstag motivierte Kameraden musizieren. Nachdem wir recht schnell gemerkt hatten, dass wir musikalisch nicht allzu viel verlernt haben, überlegten wir wie wir uns gebührend zurück melden könnten – coronakonform, ohne großen Aufwand und gerne auch mit Nutzen für den Oidtweiler Treff. Denn schließlich hatten wir hier während der sehr langen Umbauphase der Grundschule ein gemütliches Übergangsquartier, in dem wir uns sehr wohl gefühlt haben. So kam die Idee eines Biergartenkonzertes.
Die erste Auflage am 10.09.2021 war für uns Musiker wie eine Befreiung. Im gut gefüllten Biergarten haben sich die Zuhörer bei Grillwurst und kühlen Getränken gut unterhalten gefühlt und auch großzügig für unsere Jugend gespendet. Am 01.10.2021 möchten wir, sofern das Wetter mitspielt, daran anknüpfen und vor gerne noch viel mehr Zuhörern unter Einhaltung der 3G-Regeln einen ebenso launigen Herbstabend mit zünftiger Musik verbringen. Denn das machen wir immer noch am liebsten – gemeinsam musizieren und damit Freude bereiten! Wir laden daher recht herzlich dazu ein ab 18.00 Uhr in den Biergarten des Oidtweiler Treffs zu kommen, um sowohl uns als auch den Oidtweiler zu unterstützen.
Liebe Günther, wie du siehst, ist viel passiert und wir waren nicht untätig. Für uns als Vorstand liegt ganz viel Arbeit hinter uns und,was die weiteren Planungen angeht, auch vor uns.Doch es hat uns mit sehr viel stolz erfüllt, zu sehen, wie toll unsere Truppe auch in schwierigen Zeiten zusammenhält und gemeinsam werden wir daher auch die verlustreichen Coronajahre Stück für Stück kompensieren.